Bozen - Der hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol begrüßt zwar die Bemühungen der Landesregierung, den Rückstand beim Glasfasernetz in Südtirol aufzuholen, kritisiert aber die vorgeschlagenen Unterstützungsmodelle für die Gemeinden. „Diese müssen für die Realisierung der ‚letzte Meile‘ bis zum ‚User‘ im Betrieb oder Haushalt sorgen, während das Land nur die Leitungen bis zu einem bestimmten Kontenpunkt in der jeweiligen Gemeinde realisiert“, erklärt hds-Direktor Dieter Steger.
Der Vorschlag der Landesregierung sieht nun ein zweistufiges Modell vor: eventuelle Beiträge für abwanderungsgefährdete Gemeinden und die Einrichtung eines Rotationsfonds für alle anderen Gemeinden. Diese Gemeinden müssten von den Bürgern Gebühren verlangen, um diese Rotationsfonds-Gelder zurückzuzahlen. „Durch die Anbindung der Haushalte und Betriebe ergeben sich für die Gemeinden erhebliche Kosten in Millionenhöhe. Es ist eine Illusion zu meinen, dass sich die Kosten innerhalb von sechs bis sieben Jahren amortisieren“, betont der Sprecher der IT-Gruppe im hds, Philipp Moser.
Der hds nimmt positiv zur Kenntnis, dass dieser Finanzierungsvorschlag der Landesregierung noch mit dem Gemeindenverband besprochen werden soll. „Bei dieser Gelegenheit soll über eine Verbesserung des Unterstützungsmodells gesprochen und verhandelt werden“, betont IT-Experte Moser. Der hds hatte mit dem Gemeindenverband und mit großer Unterstützung seines Präsidenten Arno Kompatscher bereits vor einigen Monaten die ersten Schritte gesetzt, damit diese Problematik der fehlenden Anbindung der Betriebe und Haushalte erkannt werde und die nötigen Voraussetzungen für eine Anbindung geschaffen würden.
Quelle: http://www.suedtirolnews.it/d/artikel/2011/10/17/hds-finanzierung-des-glasfasernetzes-ueberdenken.html