Stand der Arbeiten vorgestellt
Villanders - Bis Jahresende werden alle 116 Südtiroler Gemeinden, also auch die 13 Gemeinden des Eisacktales, an das Glasfasernetz des Landes angeschlossen sein. Heute hat Landesrat Florian Mussner, dessen Ressort den Breitbandausbau betreut, in Villanders den Stand der Arbeiten im Eisacktal vorgestellt und dabei unterstrichen, dass sich das Land zwar hohe Ziele gesteckt habe, die Arbeiten aber nach Plan verlaufen und deshalb fristgerecht abgeschlossen werden können.
"Wir haben uns ehrliche, realistische, aber auch knappe Ziele gesetzt. Wie wir hier vor Ort in Villanders sehen, gehen die Arbeiten planmäßig weiter und bis Ende 2013 werden alle Gemeinden des Eisacktales mit dem Glasfasernetz des Landes verbunden sein", so Landesrat Mussner beim Lokalaugenschein im Eisacktal.
Ziel des Landes ist es, alle Südtiroler Gemeinden bis Ende 2013 an das Glasfasernetz anzubinden. „Vor Jahrzehnten mussten die Dörfer und Weiler in der Peripherie mit Straßen, Wasser und Strom versorgt werden, heute gehört das schnelle Internet als ‚viertes Element' gewissermaßen zur Grundversorgung. Unsere Vision ist es, allen Südtirolern Zugang zum Breitband zu ermöglichen, weil wir davon überzeugt sind, dass es ein wichtiges Mittel gegen die Abwanderungsgefahr ist", so Mussner weiter. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Bautenressort des Landes bereits 2009 mit den Arbeiten zur Verlegung von Leerrohren und Glasfaserkabeln begonnen. Schrittweise ist zunächst der Ausbau der Hauptachsen von Nord nach Süd und dann von Westen nach Osten erfolgt. Bis heute sind so rund 650 Kilometer Leerrohre verlegt und 560 Kilometer Glasfasern eingezogen worden. Heuer folgen die verbleibenden 150 Kilometer Leerrohre und 240 Kilometer Glasfaserkabel.
Zunächst werden alle öffentlichen Strukturen mit dem schnellen Internet versorgt, danach die Unternehmen und privaten Haushalte. Während das Land die Glasfasern von den Hauptachsen in jede einzelne Gemeinde zieht, sind die Gemeinden für die Versorgung vor Ort bzw. auf der letzten Meile verantwortlich. In einem ersten Schritt arbeitet jede Gemeinden einen Masterplan aus, in dem die Breitband-Erschließung im Detail geplant wird. Zehn der 13 Eisacktaler Gemeinden (Barbian, Brixen, Lajen, Villnöß, Lüsen, Natz-Schabs, Waidbruck, Mühlbach, Rodeneck, Villanders)haben ihre Masterpläne bereits erarbeitet.
Für die Umsetzung der in den Masterplänen enthaltenen Maßnahmen können die Gemeinden um Gelder aus dem Rotationsfonds, den die Landesregierung für diesen Zweck um 50 Millionen Euro aufgestockt hat, ansuchen. Dafür müssen sie eine Prioritätenliste und konkrete Projekte erstellen, die dann vom Landesamt für Infrastruktur begutachtet werden. "Jene Gemeinden, die die Pläne bereits eingereicht haben, kommen als erste zum Zug", erklärt Landesrat Mussner. Das Infrastruktur-Amt stehe den Gemeinden außerdem jederzeit beratend zur Seite, erklärte Mussner.
Die Glasfaser-Hauptachse durch das Eisacktal ist bereits im Jahr 2003 im Zuge der Verlegung der Metangasleitung von Bozen nach Bruneck errichtet worden. Damals ist ein Strang mit 96 Einzelfasern verlegt worden, der es allen Gemeinden im Talboden ermöglicht hat, sich mit dem Landesbreitbandnetz zu verbinden. Mit der Ausarbeitung der Masterpläne und der damit einhergehenden Definition der Standorte der PoP-Knotenpunkte kann jetzt mit der Komplettierung des Netzes begonnen werden.
Die Telecom-Zentralen in Klausen, Waidbruck, Mühlbach, Felthurns und Rodeneck sind bereits an das Glasfasernetz angebunden. Diese Zentralen müssen gegebenenfalls noch aufgerüstet werden, um Breitbandinternet liefern zu können. Die Anbindung von Villanders ist hingegen heuer im Frühjahr erfolgt und die Telecom hat bereits für die Anpassung ihrer Zentrale an die Erfordernisse des schnellen Internets gesorgt. Innerhalb Herbst 2013 werden auch die Anbindungen von Barbian, Natz-Schabs und - zum Teil - von Lajen fertiggestellt.
Der Anschluss von Lüsen an das Landesbreitbandnetz ist ebenfalls fast abgeschlossen und auch für die Anbindung von Natz ist nur noch die Fertigstellung eines kurzen Abschnittes notwendig. Anders stellt sich die Situation in Vahrn, Villnöß und Brixen dar. Dort ist bei den Ausbauarbeiten des Fernwärme- bzw. Stromnetzes bereits ein Gutteil der Glasfasern verlegt worden und die angeschlossenen Gebäude haben bereits die Voraussetzungen für den Zugang um Breitbandinternet. Einige Fraktionen in den genannten drei Gemeinden sind noch nicht an das Glasfasernetz angeschlossen, die Arbeiten dafür werden von den Gemeinden über eine Konvention mit dem Land durchgeführt. In Waidbruck und Mühlbach wird derzeit der Anschluss der öffentlichen Gebäude in Zusammenarbeit mit Selgas und Selnet vorbereitet.
Von: lpa