danny
Carrier aggregation auf dem gleichen Band wären natürlich sinnlos, der Kanal könnte so "unendlich" effizient sein. Man bräuchte zwei unterschiedliche Kanäle auf B3, dann würde es natürlich gehen, was bei Wind aber nicht der Fall ist (1 Kanal 20MHz B3 für LTE).
Situation 1:
Wenn man sich nun am Standort A befindet und mit BTS 1 verbunden ist und das Signal einer zweiten BTS 2 oder mehreren anderen BTS empfangbar ist, dann kann jenes Signal der von BTS 1 verschiedenen BTS als Rauschen modelliert werden. Praktisch bedeutet das, dass der SNR sinkt und nur mehr eine niedere Modulation mit akzeptabler Fehlerrate möglich ist, die Kanalkapazität sinkt also.
Situation 2:
Die BTS haben Sektoren. Man ist mit BTS 1 Sektor 1 verbunden (BTS 1.1). Das Signal aus den anderen Sektoren BTS R.S, (R=1,...,N, S=2, ...,M) kann wie in Situation 1 als Rauschen modelliert werden.
Wunsch: SNR so hoch wie möglich.
Wie kann man Wunsch realisieren?
Man versucht primär Überlappungen von Sektoren gleichen Kanals zu vermeiden. Natürlich nicht immer möglich, ein Ansatz ist wäre benachbarte BTS mit unterschiedlichen Kanälen (z.B. eine BTS mit B3, die andere mit B20) auszustatten um Interferenzen am "Zellrand" zu vermeiden. Wäre dies nicht der Fall, dann wäre der Rand der Zelle natürlich verrauscht, die Signale beider BTS wären in gleichem Maße empfangbar, beispielsweise könnte sich ein SNR von 0dB einstellen (Rauschen gleich "stark" wie Nutzsignal). Eine weitere Möglichkeit wäre die geschickte Ausrichtung und Positionierung der Sektoren. Im Normalfall werden Sektorantennen verwendet, welche idealisiert einen definierten horizontalen und vertikalen Öffnungswinkel besitzen und geneigt werden können (mechanisch und oder elektrisch). Dadurch kann man z.B. die Ränder der Zelle dorthin verschieben wo keine oder nur wenige Nutzer zu erwarten sind.
Diese Überlegungen sind natürlich auf dem Downlink in Richtung Client bezogen.
SNR (Signal to Noise Ratio)
SNR ( in dB) = P_signal - P_noise (beide in dB)
P_pegel (in dB) = 10log(P), P dezimal (Leistungspegel)
Alternativ gilt natürlich SNR = 10log(P_signal/P_noise) (beide dezimal)
Generell gilt noch für die Kanalkapazität C des AWGN Kanals nach Shannon:
C ≤ B lb(1+SNR) mit SNR dezimal, C in Mbit/s und B (Bandbreite) in MHz.
Beispiel Kanalkapazität Wind B3 mit SNR 20dB: (SNR 100 dezimal) und B=20MHz:
C ≤ B lb(1+SNR) = 20 * lb(1+100) = 20lb(101) ≈ 133Mbit/s
Es ist also auf jeden Fall eine Kanalkapazität von weniger als 133Mbit/s, unabhängig der verwendeten Modulation, zu erwarten.