Die Leerrohre sind im Normalfall großzügig genug bemessen, um zukünftiges Interesse abdecken zu können. Konkret werden dann die einzelnen Glasfasern aber nur eingeblasen, wenn sie auch vom Endkunden bestellt sind. Auf Vorrat wird da nichts gemacht, denn dann bestünde ja die Gefahr, dass die Infranet auf ihren Investitionen sitzen bleibt
Die Gemeinde Klausen (Stadt, Gufidaun, Latzfons, Verdings, Pardell, ) hat 5200 Einwohner, davon lebt aber nur etwa die Hälfte in der eigentlichen Stadt, der Rest draußen in den Fraktionen. Im Geobrowser sehe ich, dass Latzfons z.B. seinen eigenen POP hat. Man müsste jetzt raten, wie viele Einwohner der Gemeinde laut Masterplan an den POP in der Stadt Klausen angeschlossen werden sollten. Behaupten wir mal rund 3000. In Südtirol besteht der durchschnittliche Haushalt aus 2,3 Personen, also reden wir von Pi mal Daumen 1300 Haushalten. Dazu noch (raten wir mal weiter) 200 Betriebe, also reden wir von potentiell irgendwas in der Größenordnung von 1500 Glasfasern, die am POP angeschlossen werden könnten. Dann ziehen wir Haushalte und Betriebe ab, die kein Interesse an Glasfaser haben (gibt's viele, ein Würstelstand, ein Souvenirladen, ein Schneider oder ein Schuhmacher brauchen halt wirklich nicht ein paar 100 Euro in besseres Internet investieren... ich kenn auch Betriebe mit einer zweistelligen Anzahl an Mitarbeitern, die der Gemeinde gesagt haben: Danke, brauchen wir nicht, für die paar emails reicht DSL...), dann sind wir nochmal deutlich drunter.
Was ich aber immer schon mal wissen wollte: Was passiert eigentlich genau in den Schächten zwischen meinem BEP und dem POP? Wird dort auch schon der Traffic irgendwie gebündelt? Oder sind die allein zu Wartungszwecken da, um bei einem Grabungsunfall nur die 100-150 Meter zum nächsten Schacht anstatt der gesamten Strecke sanieren zu müssen?