Bin letzthin ca. 360 km Strecke bei einem neuen (4 Monate) Kia Elektro mitgefahren, am Ende der Fahrt war glaub ich noch knapp 40% Ladung (Eco Mode auf der Autobahn bei ca. 105 km/h). Die Kosten waren etwas über 30.000 € (über 10.000 € durch Förderung öffentlich gezahlt). Der Besitzer lebt am Berghof (ca. 25 km Anfahrt zum Arbeitsplatz), hat dort Photovoltaik-Anlage und läd zu 95% dort. Er benutzt das Privat-Auto beruflich und erhält vom Arbeitgeber Kilometergeld laut Dieseltarif. Laut seiner Kalkulation durch praktisch "keine Stromkosten" und die beträchtlichen gezahlten Berufsfahrten in Südtirol hat er das Auto in 5-7 Jahren "abgezahlt". Er ist bisher sehr zufrieden mit seiner Entscheidung, hat noch etwas Bedenken wegen dem nächsten Winter bezüglich Batterieleistung und weil kein 4x4 verfügbar ist - viele Elektro haben Hinterradantrieb. Seine Frau hat noch eine klassische Dieselfamilienkutsche.
In seinem Fall scheint die Situation klar.
Bei mir in der Stadt mit altem Touring-Diesel und hauptsächlich seltenen längeren Fahrten weniger. Am Haus führen wir in hoffentlich 6 Monaten die 110% "geförderten" Thermoisolierungsmaßnahmen durch. Da aber keiner der Miteigentümer Interesse hat, setze ich mich mal auch nicht für PV am Dach und Ladestation-Verbindung in den Garagen ein (wäre mitgefördert). Auch weil das nächste Auto wohl ein guter gebrauchter schnittiger Kombi-Diesel Euro 6 werden wird zu mindestens der Hälfte oder eher unter ein Drittel Kosten der derzeitigen halbwegs interessanten sportlichen Upperclass-Stromer mit etwas Raum (ohne genau informiert zu sein sind die samt Förderung eher ab 50.000 Euro, z.B. BMW iX3 ab 66.00 Euro in Basisversion). Der oben genannte Kia wäre mir z.B. zu klein, brauche das Auto kaum und nicht für kurze Fahrten. Kombi-Stromer scheinen mir eben kaum im Angebot, und komische Karosserien (siehe Opel/Renault Hochdachkombi und X andere) mit eher billigem Interior bzw. Feeling kann ich mir nicht vorstellen. Was mich auch stört ist die ständige "Vernetzung" mit Hersteller und Partnern und der Trend Optionals als Abo bzw. per Software-Upgrades zu steuern inkl. effektiv vorhandener Hardware die ev. deaktiviert wird. Aus den absehbaren "entscheidenden" Optimierungen in den nächsten 10 Jahren, plane ich dann in eben 12-20 Jahren einzusteigen, da kommt sicher mal eine Förderung für PV (dort steigert sich Effizienz und Langlebigkeit auch noch beträchtlich), für Ladestation und eben Elektro-PKW. Momentan würde ich mir nur Gedanken machen, wenn ich das Auto oft für kurze Fahrten brauchen würde bzw. eine gewissen km-Zahl im Jahr überschreiten würde oder eben selbst PV-Strom im Haus hätte.