Breitband in Südtirol FAQ
Informationen und Fragen/Antworten zum aktuellen Geschehen um den Breitbandausbau in Südtirol und um den Anbieter "Linkem" sollen hier gesammelt werden.
Die FAQ steht frei zur Diskussion. Vorschläge, Ergänzungen, Korrekturen, etc. werden gerne angenommen. Dazu steht folgender Thread zur Verfügung:
http://www.breitband.bz.it/forum/viewtopic.php?t=276
Allgemeines zum Thema Breitband
Wie sieht die aktuelle Breitbandsituation in Südtirol aus?
Aus dem Dokument "Breitbandanbindung in Südtirol" vom 17. August 2007 gehen folgende Daten zur ADSL-Versorgung der Telecom hervor:
* 50 der 116 Gemeinden haben einen ADSL-Abdeckungsgrad von weniger als 50% der Haushalte/Betriebe (wobei in rund 40 dieser Gemeinden überhaupt kein ADSL verfügbar ist),
* 14 der 116 Gemeinden haben einen ADSL-Abdeckungsgrad zwischen 50% und 90% der Haushalte/Betriebe,
* 52 der 116 Gemeinden haben einen ADSL-Abdeckungsgrad von über 90% der Haushalte/Betriebe.
Weitere Grafiken und Tabellen zu den einzelnen Landesteilen sind in diesem Dokument ausführlich aufgeführt.
Welche Verbesserungen wurden von Seiten des Landes wurden angestrebt und sind geplant?
Im April 2004 wurden von der Südtiroler Landesregierung folgende Ziel festgelegt: bis zum Jahre 2009 sollen
* alle Betriebe in Südtirol mit mehr als drei Mitarbeitern
* 95% der Betriebe mit drei oder weniger Mitarbeitern
* 90% der Bevölkerung
über einen Breitbandanschluss (mindestens ADSL) verfügen .
Als wesentlicher Punkt wird der Breitbandausbau auch im Dokument "Aktionsplan eSüdtirol" genannt, um das aufkommende eGovernment für alle Bürger zu ermöglichen und zu fördern. Wie aus dem Dokument hervorgeht wurden bereits Leerrohre für Glasfaserleitungen oder bereits direkt Glasfaserleitungen in den Haupttälern verlegt. Weiters soll das Festnetz breitbandfähig gemacht werden und alternative Breitbandtechnologien sollen als Ergänzung zum Festnetz eingesetzt werden. In wie weit die letzten Punkte, vor allem zum Festnetz, bis heute realisiert wurden ist nicht bekannt.
2006 wurde die erste Ausschreibung für den Ausbau der Breitbandversorgung gestartet, die 14 Gemeinden beinhaltete. Von den 6 Unternehmen, die an der Ausschreibung teilgenommen haben, hat die Firma "Linkem" (ehemals "Megabeam") den Vorzug erhalten, da vor allem das Angebot der Firma mit 1,8 anstatt der veranschlagten 4,7 Millionen Euro positive Zustimmung erhielt .
Genauere Details des Angebots sind unter der Quelle zu finden.
Die Firma Linkem begann im Dezember mit Informationsveranstaltungen in verschiedenen ausgeschriebenen Gemeinden, um ihren Dienst genauer zu erklären. Mit den Installation wurde erst Anfang 2007 begonnen. Seit Anfang an sind am Dienst Einschränkungen und Probleme technischer Art, instabile Verbindung und mangelnde Geschwindigkeit zu beklagen.
Derzeit läuft eine 2. Ausschreibung für weitere 44 Gemeinden .
Eine Diskussion und Infos zur 2. Ausschreibung findet sich HIER.
Linkem
Wer oder was ist Linkem?
Linkem (http://linkem.com) ist ein Internet-Zugangsprovider aus Mailand, der die erste Ausschreibung des Landes zur Breitbandversorgung in Südtirol gewonnen hat. Linkem, ehemals
"Megabeam", bietet in ganz Italien WLAN-Hotspots bspw. an Autobahnraststätten und Flughäfen und Internetzugänge über Wireless-Verbindung an.
Das Unternehmen konnte sich auch in anderen Regionen, wie der Lombardei, Ausschreibungen zu Breitbandzugängen sichern (siehe dazu auch das antidigitaldivide.org Forum).
Nach Recherchen zufolge handelt es sich um eine relativ kleine Firma mit wenigen Mitarbeitern: http://www.breitband.bz.it/forum/viewtopic.php?t=174&p=2313
Welche (Funk-)Technik wird eingesetzt?
Die von Linkem eingesetzte Technik bei Internetzugängen nennt sich HIPERLAN und ist eine alternative Technik
zum WLAN das im normalen Haushalt zu finden ist. Vorteile der Technik liegen auf der Hand: Minimale Kosten bei der Aktivierung und Erschliessung von Gebieten. Nachteile sind: 1. Die User müssen sich die Bandbreite untereinander teilen. dh. je mehr Leute angeschlossen sind und gleichzeitig online sind, umso weniger Bandbreite steht dem einzelnen zur Verfügung (Schlecht wenn zB. insgesamt zu wenig gesamte Bandbreite vom ISP zur Verfügung gestellt wird).
2. Höhere Latenzeiten als bei Festnetzanschluss (mögliche Beeinträchtigung bei einigen online spielen zb. ego shooter, eventuelle Verzögerung bzw. Störung bei Voice over Ip - Internetelefonie... ). Steht zu wenig Bandbreite zur verfügung (siehe punkt 1.) kann dies die Latenzzeit drastisch erhöhen.
Wie werden einzelne Gebiete von Linkem versorgt?
Die Gebiete werden über Wireless (Hiperlan) versorgt. Wichtiger Partner für die Versorgung ist die RAS da die Wireless Antennen zum grössten Teil an deren Sendemasten angebracht sind.
Welche Gebiete wurden bisher abgedeckt/kollaudiert/sind nicht angebunden?
Abgdeckte Gemeinden: Ahrntal, Abtei, Kastelruth, Völs, Gais, Mals, Enneberg, Deutschnofen, Prettau, Ratschings, Rasen - Antholz, Tramin, Tirol, Ritten, Sand in Taufers - Mühlen, Prad, Aldein, Barbian, Bozen, Karneid, Kurtatsch, Glurns, Algund, Meran, Auer, Riffian, Jenesien, St. Martin in Thurn, Olang,
Welche Einschränkungen sind vorhanden?
- alle PCs, die über die gleiche Funk-Basisstation senden, befinden sich de-facto in einem LAN und können untereinander ohne Einschränkungen miteinander kommunizieren. Dies kann zu erheblichen Sicherheitsproblemen führen, da dies den meisten Personen nicht bekannt ist und bspw. freigebene Ordner ohne Probleme von anderen Linkem-Kunden geöffnet werden können (dazu unten mehr).
- Linkem teilt im internen Netz IP-Adresse über einen DHCP-Server aus. Da wie beschrieben alle PCs untereinander kommunizieren können, kann es passieren, dass ein weiterer DHCP-Server eines falsch angeschlossenen Routers eines Kunden bereits das gesamte Netz lahmlegt.
- alle Teilnehmer des Linkem Netz haben im Internet die selbe IP-Adresse. D.h. alle surfen mit der gleichen IP-Adresse, was zu Problemen mit Internet-Diensten führen kann, die Benutzer durch die IP-Adresse identifizieren.
-Höhere Latenzzeiten als bei Festnetzanschlüssen.
-Hohe Schwankunge der verfügbaren Bandbreite. (Je mehr user online desto geringer die Bandbreite des einzelnen)
- Keine öffentliche ip Adresse für small Anschlüsse, weder dynamisch noch statisch. Dh. zb. P2P nicht, bzw. nur sehr eingeschränkt möglich
Welche Alternativen zu Linkem gibt es?
Sollte kein ADSL verfügbar sein, ist zur Wireless-Lösung von Linkem eine Internetverbindung über Satellit eine Überlegung wert.
Eine Diskussion findet sich hier:
http://www.breitband.bz.it/forum/viewtopic.php?t=167 Weniger sinnvoll scheint im moment UMTS zu nützen, da es einfach noch zu teuer ist.
Wie sicher ist mein PC im Linkem-Netz und was kann man für eine bessere Sicherheit unternehmen?
Bietet ein Router mehr Sicherheit?
Definitiv ja! Standardmässig hat ein Router alle Ports geschlossen und ein Eindringlig von aussen hat wenig chancen dies zu umgehen. Ein Router verhindert den Zugriff von aussen auf die Windows oder Samba Freigaben.
Die öffentliche IP-Adresse des Linkem-Netzes befindet sich auf der Blacklist. Was tun?
Funktionieren P2P-Programme (Bittorent, ed2k, ...)?
Leider nur sehr eingschränkt und langsam.
Linkem betreibt mit ziemlicher Sicherheit P2P traffic shaping (Geschwindigkeits Drosselung von P2P Netzwerken) und lässt auch nicht den Aufbau von mehreren (benötigt würden sehr viele) Verbindungen zu, was zB. für Bittorrent essenziell wäre. Eine Möglichkeit die das downloaden über Bittorrent beschleunigen kann ist es zusätzlich die Verschlüsselung einzuschalten (Funktioniert sehr gut mit den torrent clienten utorrent und ktorrent). Für Informationen und Hilfe bitte diesen Thread benutzen: http://www.breitband.bz.it/forum/viewtopic.php?f=21&t=355
Kann das Surfen bzw. ein Download über Linkem beschleunigt werden?
Ein Download kann mit einem Downloadmanager der parallele Downloads beherrscht definitiv um bis zu 400% beschleunigt werden. (Firefox Extension: Downloadthemall). Dies ist vor allem sinnvoll wenn viele Leute zur selben Zeit im Netz sind.
Auch das Surfen kann mit einer Firefox Erweiterung beschleunigt werden ((Firefox Extension: Fasterfox), wobei hier der Geschwindigkeitsvorteil eher subjektiv ist und vor allem erst bei mehreren Bildern auf einer Webseite einen sichtbaren Geschwindigkeitsschub bringt.
Beschreibung zur Installation und Einstellung der beiden Firefox Erweiterungen findet man hier:
http://www.breitband.bz.it/forum/viewtopic.php?t=147&highlight=downloadthemall
Kann man mehrere PCs an einem Linkem-Anschluss betreiben?
Ja, dies ist mit einem Router möglich. Der Router wird mit einem Crossover Netzwerkkabel mit der Antenne bzw. dem schwarzen Netzgerät verbunden. Die Verbindungsart des Routers muss so konfiguriert werden, dass der Router die IP-Adresse automatisch erhält oder falls man von Linkem eine eigene IP-Adresse erhalten hat, muss diese angegeben werden. PPPoE oder PPPoA, wie bei ADSL üblich, ist *nicht* notwendig. Im Zweifelsfall hilft ein Blick ins Handbuch des Routers.
Broadband 44+
Wer oder was ist Broadband 44+?
Brennercom, Raiffeisen OnLine und RUN haben sich zur Gemeinschaft Broadband 44+ zusammengeschlossen, um bei der zweiten Breitband-Ausschreibung des Landes Südtirol mit vereinten Kräften mitzubieten. Mit einem Abschlag von rund zwölf Prozent auf den Ausschreibungsbetrag hat sich Broadband 44+ gegen den großen Mitbewerber Telecom Italia durchgesetzt.
Die Bietergemeinschaft Broadband 44+ vereint den führenden Telekommunikationsanbieter in Südtirol und im Trentino - Brennercom AG -, den kundenstärksten Internet- und Dienstleistungsprovider Südtirols – Raiffeisen OnLine – und einen innovativen Netzwerkinfrastruktur-Betrieber im Bankenwesen - RUN AG – unter einem Dach. Alle drei Unternehmen sind seit mehreren Jahren erfolgreich im Internet- und Netzwerkbereich in Südtirol tätig.
Hinter dem Namen Broadband 44+ stehen drei Südtiroler Unternehmen, die auf dem Markt der Informationstechnologie vorne mitmischen: Brennercom, Raiffeisen OnLine und RUN. An der Brennercom AG ist das Land maßgeblich beteiligt, Raiffeisen OnLine ist eine Genossenschaft mit 66 Mitgliedern, und die RUN AG ist ein Joint Venture aus Raiffeisenverband und Südtiroler Sparkasse AG.
Welche (Funk-)Technik wird eingesetzt?
Die von Broadband 44+ eingesetzte Technik bei Internetzugängen nennt sich HIPERLAN und ist eine alternative Technik
zum WLAN das im normalen Haushalt zu finden ist. BB44+ verwendet überwiegend Geräte von Motorola Canopy mit einer Latenzzeit vom 5 -7ms (Herstellerangabe). Vorteile der Technik liegen auf der Hand: Minimale Kosten bei der Aktivierung und Erschliessung von Gebieten. Nachteile sind: 1. Die User müssen sich die Bandbreite untereinander teilen. dh. je mehr Leute angeschlossen sind und gleichzeitig online sind, umso weniger Bandbreite steht dem einzelnen zur Verfügung (Schlecht wenn zB. insgesamt zu wenig gesamte Bandbreite vom ISP zur Verfügung gestellt wird).
2. Höhere Latenzeiten als bei Festnetzanschluss (mögliche Beeinträchtigung bei einigen online spielen zb. ego shooter, eventuelle Verzögerung bzw. Störung bei Voice over Ip - Internetelefonie... ). Steht zu wenig Bandbreite zur verfügung (siehe punkt 1.) kann dies die Latenzzeit drastisch erhöhen.
Wie werden einzelne Gebiete von Broadband 44+ versorgt?
Die Gebiete werden über Wireless (Hiperlan) versorgt. Wichtiger Partner für die Versorgung ist die RAS da die Wireless Antennen zum grössten Teil an deren Sendemasten angebracht sind.
Welche Gebiete wurden bisher abgedeckt/kollaudiert/sind nicht angebunden?
Abgdeckte Gemeinden: Andrian, Schluderns und St. Leonhard i.P.
Welche Einschränkungen sind vorhanden?
Welche Alternativen zu Broadband 44+ gibt es?
Sollte kein ADSL verfügbar sein, ist zur Wireless-Lösung von Broadband 44+ eine Internetverbindung über Satellit eine Überlegung wert.
Eine Diskussion findet sich hier:
http://www.breitband.bz.it/forum/viewtopic.php?t=167 Weniger sinnvoll scheint im moment UMTS zu nützen, da es einfach noch zu teuer ist.
Wie sicher ist mein PC im Broadband 44+ Netz und was kann man für eine bessere Sicherheit unternehmen?
Bietet ein Router mehr Sicherheit?
Definitiv ja! Standardmässig hat ein Router alle Ports geschlossen und ein Eindringlig von aussen hat wenig chancen dies zu umgehen. Ein Router verhindert den Zugriff von aussen auf die Windows oder Samba Freigaben.
Funktionieren P2P-Programme (Bittorent, ed2k, ...)?
Kann das Surfen bzw. ein Download über Broadband 44+ beschleunigt werden?
Referenzen:
"Breitbandanbindung in Südtirol", http://www.provinz.bz.it/pressnotes/module/pres_getimg.asp?imgID=286765
"Entscheidungen der Landesregierung", http://www.provinz.bz.it/specials/esuedtirol/bandalarga_d.htm
"Aktionsplan eSüdtirol", Kapitel 3.3, http://www.provinz.bz.it/specials/esuedtirol/download/Aktionsplan-eSuedtirol_TED.pdf
"14 Gemeinden werden ans Breitbandnetz angebunden", http://www.provinz.bz.it/lpa/news/news_d.asp?art=143574&HLM=1
"Breitband: Das ausführende Unternehmen steht fest", http://www.ras.bz.it/de/projekte/breitband.htm
"Ausschreibung für Breitbandanschlüsse in 44 Gemeinden", http://www.provincia.bz.it/ausschreibungen/cont_det_D.asp?CNTK_ID=24747&FRMTYPE=102283
"Was ist Broadband 44+", http://www.broadband44.net/broadband-44/was-ist-broadband-44.html
"Wer ist Broadband 44+", http://www.broadband44.net/broadband-44/wer-ist-broadband-44.html