ja, man kann einfach nur weiter schimpfen, für di paar ...zig mbit/s so viel Geld, für das Gleiche bekomme ich bei Wind, Poste Mobile, usw. 1Gbit/s und sogar eine Sim mit unbegrenztem Datenvolumen...
den Wenigsten ist es wirklich bewusst wie kostenaufwendig es ist, in unseren ländlichen- bzw. Berggebieten Glasfaserleitungen zu verlegen. Meist werden Diese mit anderen Tiefbauarbeiten zusammengelegt, aber oft bleiben doch zusätzliche Teilstücke die eigens gegraben werden müssen. In gewissen Ortschaften wurde eigens für das Breitband gegraben, und da sind wir weit weg von den 1500€ pro Gebäude, wie in der Ebene in den stark besiedelten Gegenden. Dazu kommt noch, daß sehr viele das Anschließen des eigenen Gebäudes nicht unterstützen oder sich sogar weigern. Die Standardsprüche sind: interessiert mich nicht... wenn es bis jetzt mit Kupfer "gegangen" ist, wird es auch in Zukunft noch gehen... und ja, es kommt doch 5G... usw...
ich bin seit ca 15 Jahren in diesem Bereich unterwegs, und habe neben der traditionellen Tiefbauplanung(Trinkwasser- Abwasser- Strom- Telefonleitungen, usw) auch Breitband "dazubekommen" und wie viele andere Planer musste man sich irgendwie erfinden. Es gab keine Richtlinien, Leitfaden oder dergleichen. Die öffentliche Hand preiste Ihre Absichten mit Breitband in jeder Gemeinde innerhalb Jahr xxx. In Einigen war es auch so, oder doch nur.... ein aufgerolltes Kabel in einem Kellerraum des Rathauses, der Feuerwehrhalle, usw. Es dauerte eine ganze Weile bis daraus funktionsfähige POPs gebaut wurden. Das Resultat dieser "improvisierten" Handlungen sind ländliche Netze die nicht homogen sind; z.B. un-gleiche Bauweise, Steckverbinder, usw.
In den Bürgerversammlungen war es große Überzeugungsarbeit dem Einzelnen zu erklären, daß es in Zukunft wichtig sei und zum Teil unverzichtbar eine Glasfaserleitung im Haus zu haben. Die Steigerung des Immobilienwertes, Konkurenzfähigkeit, usw. waren einige der Argumente. Trotz allem ist es so, daß sehr viele Gebäude heute nicht erschlossen wurden. Wenn Sie Glück haben, steht ein kleiner Schacht vor dem Haus, wo sich ein öffentliches Leerrohr befindet. Die Kosten der nachträglichen Fertigstellung bzw. des Anschlusses(Lokalaugenschein, Verlegung des Kabels, Endbox im Haus, Verspleissung der Kabel im Schacht, Enddokumentation und Abnahme) befinden sich im 4-stelligen Bereich. Kurzsichtigkeit zum Teil, aber auch Fehlinformationen...
Heute gibt es spezialisierte Planer die sich nach den "landes-" und staatlichen Richtlinien halten müssen( ...oder sollten). Die Netzbauer in Südtirol, neben den bestehenden Gemeindenetzen und die der Genossenschaften(Strom und Fernheizung) wurde 2017 die Infranet Gmbh(in Besitz der öffentlichen Hand) gegründet und ist mM. auf einem guten Weg, wenn auch viele darüber "schimpfen". Es wird versucht eine homogene Netzinfrastruktur zu bilden, alle bestehende öffentliche Netze(Land, Gemeinden, ex Brennercom, usw) und Neue auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.
Die Kosten dieses Unterfangens sind sehr hoch, und keineswegs gewinnbringend. Es werden öffentliche Gelder als Förderung in Anspruch genommen, die aber leider nicht genügen um die Anschlusspreise, bzw. monatlichen Gebühren der örtlichen Dienstleister so zu reduzieren, daß sie mit den großen Nationalen konkurrieren können. Trotzdem können sich Viele als "Glückliche" bezeichnen die über eine Glasfaseranbindung im ländlichen Bereich verfügen, wo heute noch, nicht mal ein qualitativer Handyempfang zu verzeichnen ist, der über einigen wenigen mbit/s gerade dazu reicht eine Onlinezeitung zu lesen. Wenn ich südlich von uns im ländlichen Bereich unterwegs bin(Mittel und Süditalien) und gewisse Ortschaften sehe, zum Teil auf Hügeln, schon fast von der Welt vergessen, denke ich... wie sieht es dort aus mit Breitband!?
Und ja, wieso bieten die nationalen Dienstleister(TIM, Vodafone, WindTre, Fastweb, Iliad, usw.) ihre Internet-Dienste nicht bei uns im ländlichen Bereich auf dem FTTH Netz der Infranet, Genossenschaften usw an!? Die Meisten wissen es natürlich schon, aber für die nicht Techniker die sich ab und zu hier im Forum verirren... Meines Wissens ist "bei uns" die digitale Schnittstelle "Netz-Dienstleister" nicht normgemäß ausgelegt, wie es z.B. Openfiber und Fibercop bzw. auch international andere ISPs betreiben. Also zu aufwendig sich auf verschiedenen Anmeldeportalen durchzukämpfen. Ich hoffe, daß es in Zukunft auch hier realisiert wird. In der Zwischenzeit begnüge ich mich mit den 30 -50 mbit/s für einen "normalen" Preis für Homeoffice und die Ansicht von Streaming-Angeboten in einem "Standardhaushalt".
das, zu meiner Ansicht der Dinge.
und noch einen schönen Sonntag!