Telecom lässt Betriebe ohne Telefon und Fax
Mehrere Hotels in Meran sind seit mehr als einer Woche von der Außenwelt abgeschnitten. Aufgrund von Unwettern sind die Leitungen des Telecom beschädigt und nicht repariert worden.
Aufgebracht über die Zustände sind nicht nur die betroffenen Betriebe, sondern auch der Hotel- und Gastwirteverband.
„Die Telecom ist laut Vertrag verpflichtet, die Schäden innerhalb von 48 Arbeitsstunden zu beheben, doch die Frist ist längst vorbei und die Hotels sind immer noch sich selbst überlassen. Ohne Telefon und Fax ist das Arbeiten für einen Gastbetrieb unzumutbar“, so Silvia Gschwenter von der Rechtsabteilung des HGV gegenüber Südtirol Online.
Mehrere Aussprachen zwischen der Telecom und dem HGV habe es schon gegeben, immer mit mäßigem Erfolg. Den Versprechungen seien keine Taten gefolgt.
„Es gibt innerhalb der Telecom eine Ansprechperson, welche die Reparaturen vorantreiben sollte, aber wenig Druck ausüben kann“, so Gschwenter.
Dass immer wieder Hotels ohne Telefon auskommen müssen, sei leider ein gewohntes Problem, sagt die Vertreterin der Rechtsabteilung weiter.
Seit es bei Bauarbeiten am 2. Juni zu Schäden an der Telefonleitung gekommen ist, habe die Telekom noch nichts unternommen um die Leitung wieder zu reparieren.
Sofern es sich um beschädigte Kabel handelt und nicht nur um Linien, dauert es nach Angaben des HGV bis zur Schadensbehebung mindestens zwei Wochen. Die vorgegebene Frist von 48 Stunden zur Wiederherstellung der Linie werde nie eingehalten.
Falls diese Frist überschritten werde, sei die Telecom zwar verpflichtet, Schadensersatz an die Betriebe zu zahlen. „Der Betrag ist“, laut Gschwenter, „im Vergleich zum Verdienstausfall des Hotels aber gering.“
Schnellere Alternativen zur Telecom gebe es leider keine, im Gegenteil. Betrifft das Problem die Brennercom, „so müssen die Kunden noch länger auf die Behebung der Mängel warten, da die Brennercom nur ein Zwischenschritt zur Telecom ist“, ergänzt Gschwenter.
„Das Einzige, was wir unseren Kunden immer wieder ans Herz legen können, ist, den Schadensersatz einzufordern und nicht locker zu lassen“, antwortet Silvia Gschwenter auf die Frage, was ein Geschädigter unternehmen kann.
Désirée Profunser
Freitag, 20. Juni 2008